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Europameisterschaft Luft 2009

Die Europameisterschaft in Prag 2009 aus OÖ Sicht

Die Europameisterschaft Luftwaffen 2009 in Prag verlangte unseren Sportlern einiges ab. Die Rahmenbedingungen waren nicht gerade optimal, denn die Halle war sehr dunkel, vergleichbar mit einem Keller oder einer „Dunkelkammer“, wie Caroline Loidl und Mario Knögler berichten, und bot durch die grell beleuchteten elektronischen Anlagen einen extremen Kontrast, was bei längerem angestrengten Schauen schnell zu Ermüdungserscheinungen des Auges führte.

Auch die Lüftungsanlage, welche zwischen und teilweise auch während der einzelnen Durchgänge eingeschalten wurde, erfüllte nicht ganz ihren Zweck, so wurde die Luft in der Halle nicht gekühlt, sondern derartig herunter temperiert, dass es zeitweise richtig frostig wurde. Cornelia Enser: „Ich hatte Glück dass in meinem Durchgang die Anlage nicht gleich vom Start weg in Betrieb war, sondern erst nach ca. 30 Minuten eingeschalten wurde, denn zum Schluss war mein rechter Zeigefinger so kalt, dass ich nicht mehr wusste ob ich schon am Druckpunkt war.“
Seltsam war auch die Tatsache, dass die Öffentlichkeit scheinbar zur Gänze von der Europameisterschaft ausgeschlossen wurde. Normalerweise ist bei solchen Veranstaltungen immer freier Eintritt, doch in Prag durfte man den Grunddurchgängen erst gar nicht beiwohnen und um die jeweiligen Finali sehen zu können musste man sich ein Ticket kaufen. Auch Medien wurden nur spärlich eingelassen. „Bedingungen, die einer Europameisterschaft gänzlich unwürdig sind!“ so Mario Knögler.
Nichts desto trotz gaben unsere Sportler Alles und versuchten bestmöglich mit den schwierigen Bedingungen vor Ort umzugehen.
Caroline Loidl war trotz des großen Aufgebots von Security Leuten und den Sicherheitskontrollen beim Einlass sehr beeindruckt von ihrer ersten Europameisterschaft. Als Durchstarterin in den Qualifikationen war sie erstmals mit den Gegebenheiten und Erwartungen einer EM konfrontiert. Leider lief es bei ihr im Wettkampf nicht ganz nach Plan. Sie hatte sehr mit den dunklen Lichtverhältnissen zu kämpfen, wodurch sich beim Zielen ein paar Fehler einschlichen. Aber Caro ist optimistisch: „es war toll dabei zu sein und ich habe viel für die kommenden Wettkämpfe und die Europameisterschaft nächstens Jahr dazu gelernt. Durch den guten Teamzusammenhalt war die EM für mich eine großartige Erfahrung“. Am Ende war Carolines Ausbeute beim ersten internationalen Großereignis Platz 67 in der Einzelwertung der Frauen und Platz 15 im Teambewerb gemeinsam mit Sonja Embacher (T) und Stephanie Obermoser (T).
Ähnliche Bedingungen auch beim Start unserer beiden Juniorinnen. Patricia Dreer und Cornelia Enser gingen gleich nach dem Frauendurchgang ins Rennen. Während Cornelia relativ unbelastet bei ihrer ersten Europameisterschaft mit dem Luftgewehr mit 395 Ringen an ihre Trainings- und Wettkampfleistungen anknüpfen und im Finale mit einem Score von 102,7 Ringen Platz 4 erkämpfen konnte, legte sich Patricia, die bereits 2007 in Deauville einen 2. Platz in der Juniorinnenklasse erzielt hatte, selbst vielleicht etwas zu viel Druck auf. Sie wollte wieder eine Medaille holen, wenigstens mit dem Team. Zusätzlich mit den schwierigen Lichtverhältnissen, die das Zentrieren der Scheibe jedes mal zu einem Kraftakt machten, erzielte sie gute 390 Ringe, doch leider reichte es nicht zur erhofften Medaille. Im Endklassement belegte sie Platz 34, in der Teamwertung erreichten unsere beiden Schützinnen gemeinsam mit Manuela Sailer (T) den 10 Rang. Keine schlechte Leistung, und doch wissen wir, dass viel mehr in der sympathischen Schützin aus St. Peter am Hart steckt! Aber wie heißt es so schön – nach der EM ist vor der EM und Patricias Stunde kommt!
Die schweren Lichtbedingungen in der Halle in Prag zogen sich auch bei den Ergebnissen der Männern durch wie ein roter Faden. Einzig der Italiener Niccolo Campriani konnte eine gute Leistung zeigen: mit 599 Ringen dominierte der spätere Europameister den Grunddurchgang der Herren. Der Rest des Starterfeldes kam über 595 Ringe nicht hinaus. Auch hier zeigte sich, dass der taktisch schnell gewählte Rhythmus aufgrund der durch die Lüftung erzeugten Kälte von Vorteil war. Mario Knögler, der in Prag die oberösterreichischen Fahnen mit dem Gewinn der Bronzemedaille im Teambewerb gemeinsam mit Thomas Farnik (NÖ) und Martin Strempfl (ST) hoch hielt, war dennoch unzufrieden. Nicht nur mit der Organisation und den „schützenfeindlichen“ Bedingungen in der EM-Halle in Prag, sondern auch mit seinem Einzelergebnis von 593 Ringen, nur 2 Ringe hinter den Finalisten wohlgemerkt! Er belegte Rang 18. Da Marios Formkurve aber in letzter Zeit sehr hoch anstieg und er wieder regelmäßig 599 Ringe bei Wettkämpfen und Training erzielt, wird das aber nicht das letzte gewesen sein, was wir diese Saison von unserem Oberösterreicher hören. Mario ist heiß auf Siege und diese werden sich bei dieser Form wohl bald einstellen.

Alles in allem bot die Europameisterschaft im Luftgewehr Sektor keine großen Überraschungen und Leistungen. Unsere Oberösterreicher haben gekämpft, gute Leistungen gezeigt und konnten sich gut präsentieren, obwohl das Potential nach oben hin noch längst nicht ausgeschöpft ist.
Sicher ist aber, dass sich auf den erbrachten Leistungen aufbauen lässt und man von dem/der einen oder anderen in Zukunft wohl noch hören wird.

Fotos: Mike Hecker/Mario Knögler

 

Caroline Loidl

Cornelia Enser

Mario Knögler

 

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