Biathlon
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- Kategorie: Archiv-Berichte
- Geschrieben von Ing. Hannes Rainer
Muss nicht immer kalt sein
Jeder Leser verbindet dieses Stichwort im ersten Moment mit dem Vorwort Winter- und derzeit auch mit den Erfolgsmeldungen, da der Bewerb aus dem Dornröschenschlaf in den Medien erwachte – die Österreicher gewinnen internationale Bewerbe, Meisterschaften und Weltcupwertungen.
Beim Gegenstück, dem Sommerbiathlon, läuft man natürlich ohne Langlaufschi, aber auch ohne das Gewehr, das dazwischen auf der Schießstätte verbleibt.
Da sich diese Disziplin international noch nicht entscheidend durchgesetzt hat, findet sie vorläufig „nur“ als lokaler Bewerb statt – für Läufer, Schützen, Hobbysportler, Interessenten ; für all diese Gruppen zu wenige Bewerbe .
Hier können wir aber über einen solchen berichten. Für den 21. Mai 2009 luden die Armbrustschützen Straß unter OSM Josef Hartl und der Leichtathletikverein ULC Sparkasse Langenlois unter Erich Thaler zum drittenmal für den Sommerbiathlon nach Straß, Bezirk Krems in NÖ, ein.
Schon beim Eintreffen verfielen die Teilnehmer in Begeisterung und äußerten diese auch oft genug. Start und Ziel der Laufstrecke lagen bei der Schießstätte der Armbrustschützen, auf der natürlich die Wettkampfschüsse abgegeben wurden; alles am Ortsrand im Grünen, auch die (teils asphaltierte) Laufstrecke am schattigen Waldrand. Solcher Schatten erwuchs durch die Wetterlage, 30 Grad unter wolkenlosem Himmel, zur Notwendigkeit.
Der Bewerb setzte sich aus Laufen – Schießen – Laufen – Schießen – Laufen zusammen. Die jeweilige Laufstrecke betrug 1100 m (550 m und zurück), die Schießdisziplin erfolgte mit Biathlon-Luftgewehren, dankenswert zur Verfügung gestellt durch den Biathlon-Landessportleiter Franz Stark. Man gab je fünf Schüsse auf Klappscheiben mit 30 mm
Durchmesser ab, auf 10 m, stehend aufgelegt. Für jeden Fehlschuß war eine Strafrunde von 70 m zu laufen. Diese Zusammensetzung des Bewerbes entspricht etwa den internationalen Disziplinen, vor allem in Deutschland.
Da sechs Gewehre zur Verfügung standen, startete jeweils diese Anzahl von Aktiven. Der Stand dieser Gruppe, die erste Laufrunde ziemlich gemeinsam und dann immer mehr getrennt, war das Ergebnis und die Folge von schnellem / langsamen Laufen bzw. Schießen und null bis zehn Strafrunden der Einzelnen.
Vor der Ergebnisliste einige Zahlen und Beobachtungen:
unter den 37 Startern nur zwei Schützen, Josef Hartl und Hannes Rainer; wir hielten uns beim Schießbewerb mit je null Fehlern den Erwartungen entsprechend, vier weitere Aktive ebenso; die durchschnittliche Trefferzahl aller Teilnehmer betrug etwa zwei Drittel, also sechs bis sieben Treffer bei zehn Schüssen; mit erhöhtem Blutdruck und Herzschlag die 3 cm – Scheibe auf 10 m möglichst schnell bei drei Schüssen zweimal zu treffen, befriedigte die Mehrheit der Aktiven sehr.
In dieser Hinsicht weniger zufrieden, aber danach trotzdem spaßvoll, war der „schlechteste“ Schütze, der Läufer Leopold Eigner mit zehn Fehlern. Er konnte dem Bruder Gerhard Eigner zu null Fehlern gratulieren; und beide sowie der Sohn Emerson Eigner erhielten Gratulationen zum 12 - Stundenlauf am letzten Wochenende in Vogau, Stmk.
Bei der Siegerehrung übermittelten alle Teilnehmer den Verantwortlichen Josef Hartl und Erich Thaler Lob und Dank – und werden den Termin 2010 vermerken, siehe www.ulc-langenlois.at
Zuletzt blicken wir nochmals aufs Winterbiathlon. In der Jänner-2008-Ausgabe der österreichischen Sportzeitschrift TopTimes fand ich ein Interview mit dem norwegischen Biathlon-Star Ole Einar Bjorndalen mit folgender spaßvollen Aussage:
Frage: Sie haben sicher eine spezielle Beziehung zu Ihrem Gewehr; hat es einen Namen ?
Antwort: Nein, es hat keinen Namen. Aber sie ist eine Frau, weil sie so gut in den Händen liegt. Man braucht eine gewisse Nähe zu seinem Gewehr. Vor einem wichtigen Wettkampf steht es zum Beispiel gleich neben meinem Bett. Und wenn ich meine Frau nicht dabei habe, dann nehme ich mein Gewehr auch schon mal mit ins Bett.
Na, das wär auch für uns Schützen eine Überlegung wert.
