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STM im Sportschießen für Behinderte

28. Österreichische Staatsmeisterschaft
12. und 13. September 2009

Heuer trafen sich die Schützen des Österreichischen Behindertensportverbandes zu diesem Bewerb in der Obersteiermark, auf den Anlagen des Kapfenberger Schützenvereines. Zwei voneinander getrennte Schießstätten boten sich dafür an; 25 m- und 50 m-Stände in St. Marein und 10 m-Stände im Sportzentrum/Sporthotel Grabner in Kapfenberg. Zu diesem vielversprechenden Begriff – eine Schießstätte im Stadtzentrum – später Genaueres.

 


Vor dem Studium der Ergebnislisten sehen wir uns mehrere interessante, informative und  teils neue Details an.

 

Heuer trafen sich die Schützen des Österreichischen Behindertensportverbandes zu diesem Bewerb in der Obersteiermark, auf den Anlagen des Kapfenberger Schützenvereines. Zwei voneinander getrennte Schießstätten boten sich dafür an; 25 m- und 50 m-Stände in St. Marein und 10 m-Stände im Sportzentrum/Sporthotel Grabner in Kapfenberg. Zu diesem vielversprechenden Begriff – eine Schießstätte im Stadtzentrum – später Genaueres.
Vor dem Studium der Ergebnislisten sehen wir uns mehrere interessante, informative und  teils neue Details an.
Bei den Sehbehinderten fällt auf, dass die absolute Mehrheit Luftgewehre Marke Steyr gebraucht. Da man aufgrund der Verwendung des wie ein Zielfernrohr montierten akustisch/optischen Gerätes keine sonstige Visierung mit Diopter und Korntunnel benötigt, kann man den Vorteil des zerlegbaren Modells LG 100 ausnützen und ohne Laufverlängerungsrohr schießen – geringeres Gewicht.
Die Sehbehinderten schießen mit dem Luftgewehr auf Luftpistolenscheiben, wobei das spezielle Gerät auf einen weißen „Zielpunkt“, etwa so groß wie die schwarzen Ringe der LP-Scheibe, zielt und dem Schützen beim Erreichen des bzw. Schwanken ums Zentrum steigenden und sinkenden Dauerton mitteilt. Die Position des Zielpunktes zur LP-Scheibe ist interessant: links, rechts, darüber oder (meist) darunter, je nach persönlicher Entscheidung.              
Beim Zielen beweisen die Sehbehinderten noch mehr als sonstige Schützen, dass sie sich hundertprozentig auf den fehlerlosen Schuss konzentrieren. Der Kopf ist nicht zum „Zielfernrohr“ bzw. Diopter geneigt, sondern in entspannter Position und der/die Schütze/in steht einige Sekunden Zieldauer sozusagen total locker da, bis der Schuss fällt.
Beim Finale der Bewerbe B1-3LG40 der Frauen und B1-3LG60 der Männer (zugleich) erklärt Fritz Graser vom Gastgeberverein KSV anfangs die Durchführung des Finales, um die Schützen zu informieren, und das sogar in fast offiziellem Ton, sodass sich alle wie bei Olympischen Spielen fühlen: die Zuseher freuen sich aufs Zukünftige, die Finalisten sind vermutlich nervös.
Während des Ablaufes lockert sich die Spannung, das Publikum jubelt und klatscht bei Zehnerschüssen, wobei Vladimir Vasic aus Tirol beweist, dass er sein Pech als Siebenter hinter den sechs Finalisten überwunden hat, indem er uns alle intensiv zu starkem, lebendigen Beifall anfeuert.
Die drei Führenden Patrick Moor (V), Kurt Martinschitz (K) und Paul Schwärzler (V), die jeder den Grunddurchgang mit  600 Ringen abgeschlossen haben, beenden auch das Finale dementsprechend mit 10,9, 10,8 und 10,8 !
Ebenso fehlerloses Klasseergebnis präsentiert auch die Grunddurchgang- und Finalsiegerin
Marie-Luise Weber (K) : 400 (+ 83,4 = 483,4).
Und noch ein Traumergebnis: Werner Müller (T) legt im Bewerb R3-LG60, English Match/60 Liegend mit dem Luftgewehr,  598  Ringe hin – und beide „Fehlschüsse“ waren 9,9!  KK-Schützen unter den Lesern sind zu einem Vergleich, Versuch eingeladen.
Die Pistolenschützen, von denen fast alle im Rollstuhl unterwegs sind, genießen dadurch keinen Vorteil, wie man glauben könnte. Der Großteil der Schwankungen und Fehler geht ja vom ausgestreckten Arm und Abzugfinger aus, was bei sitzend und stehend frei denselben Voraussetzungen unterliegt. Sitzend muss man sogar den Nachteil des Hebens der Pistole weiter nach oben und damit mehr Kraftaufwand überwinden.
Enormen Kraftaufwand überwindet übrigens Hubert Aufschnaiter (T): als Jäger fährt er mit dem Rollstuhl auch auf Geröll und Wiesen. Die entsprechende Energie beweist er hier, indem er hier vier Bewerbe in zwei Tagen mitmacht, so wie die Mehrzahl der Pistolenschützen.
In zweien der Staatsmeisterschaftsbewerbe liefern sich die zwei Pistolenschützinnen Barbara Doppler (W) und Ingrid Höfler (T) wieder mal ein packendes Duell mit je einem Sieg, siehe Ergebnislisten; (inoffizieller) Gesamtsieg also … - nein, nur theoretisch und vielleicht das Gegenteil der Staatsmeisterschaft vom Vorjahr. Solche Duelle bieten ihnen jedes Mal Freude am Wiedersehen und noch mehr Spannung.
Freude am Wiedersehen genießen auch acht von zehn im Vorjahr zum ersten Mal angetretenen Schützen, die also Geschmack und Bestätigung daran finden und wahrscheinlich auch in Zukunft mitmachen und  –kämpfen werden. Einige weitere Interessenten haben schon mit den Aktiven Kontakt aufgenommen.
Mit den Themen Neues und Zukunft hat vermutlich zu tun, dass deutlich mehr Gewehrschützen (vor allem bei den Sehbehinderten) als Pistolenschützen an diesen Staatsmeisterschaften und sonstigen Schießbewerben teilnehmen. Grund dafür könnte sein, dass man aufgrund eines Unfalles o.a. mit folgender Behinderung auch das Sportschießen als Hobby und Sport in Betracht zieht und dabei das „einfache“ Gewehrschießen – fast Jede/r hats als Kind mit dem Kipplauf-Luftgewehr probiert – dem „gefährlichen“ Pistolenschießen, siehe Schlagzeilen in den Medien, vorzieht.
Interessenten für zukünftige Schießbewerbe des Behindertensportverbandes kann man sagen, dass diese Frage und Entscheidung kein Problem darstellt und es auf jeden Fall Freude, Erfolg und Spaß bereitet, egal ob mit Pistole oder (und?) Gewehr. Für internationale Erfolge wird natürlich eine Spezialisierung gefordert.                                         
Mit dieser positiven Einstellung verabschieden sich alle von den Helfern des Kapfenberger Schützenvereines – sechs ausgebildete Kampfrichter! und drei weitere Funktionäre – unter dem Oberschützenmeister Harald Hausegger und freuen sich auf die Staatsmeisterschaft 2010 in Wien. 
Zu den Anlagen des KSV ist zu sagen, dass neben der Anlage in St. Marein die 10 m – Schießstätte mit 20 + 4 Ständen im Sporthotel mit Sportanlagen für Fußball, Tennis, Kegeln, weitere Ballspiele, Leichtathletik, Eislaufen, Sauna sowie Restaurant und Hotel angelegt ist und damit für Österreich einmalige Voraussetzungen zur Verfügung hat.
Mit Dank verabschiedet sich auch der Coach des Behindertensportverbandes Alfred Bauhofer und wird die Aktiven auf internationale Bewerbe sowie als Höhepunkt 2010 auf die Weltmeisterschaft in Zagreb, Kroatien vorbereiten.

 

In ihren Händen lag der erfolgreiche Ablauf: v.l. Moderator Fritz Graser, Herbert Rohrer vom Steirischen Behindertenverband, Bundessportleiter Alfred Bauhofer, Oberschützenmeister Harald Hausegger.

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