ÖM FFWGK 2007
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- Kategorie: Archiv-Berichte
- Geschrieben von Hans Eder
Von 1958 bis 1960 bestanden in Österreich 2 Klubs. Ein Verein unter K. Eisinger, in dem bereits Oswald Probst Mitglied war. In Bad Ischl hatte die Union eine Sektion Bogenschießen.
1961 wurde der 1. Wiener Bogenschützenklub (Walter Rekirsch) gegründet und ist somit der älteste Bogenschützenklub in Österreich. 1962 wurde der Salzkammergut - Bogensportklub (Alois Zopf) gegründet. Zopf ließ in drei Salzburger Kinos ein Dia laufen, wobei Bogensportinteressenten gesucht wurden. Es meldeten sich Horst Walbert und Manfred Pazold. Der „Archery Klub Salzburg" wurde gegründet. Mit drei Vereine stand einer Verbandsgründung nichts mehr im Wege.
Die Verbandsgründung erfolgte am 27. 6. 1963 in Wien IX, Währinger Straße 33
Gründungs Vereine:
Ein Proponentenkomitee wurde gegründet und Statuten ausgearbeitet. Nach Erhalt der Nichtuntersagung wurde am 21. 9. 1963 in Wien IX, Währinger Straße 33, die konstituierende Generalversammlung des Österreichischen Bogenschützenverbandes abgehalten.
Mit viel Energie und Begeisterung ging man nun daran, den Bogensport in Österreich bekannt zu machen. Schauschießen wurden veranstaltet, Inserate aufgegeben, Flugblätter verteilt und weitere Vereine gegründet. Ein reger Schriftverkehr mit dem Referenten des Deutschen Schützenbundes und der Fédération Internationale de Tir à L’arc (FITA) entstand, bei der 1964 um die Aufnahme angesucht und auch angenommen wurde.
Die Erfindung des Bogens, oder besser die Entwicklung des Umgangs mit Pfeil und Bogen bedeutete einen wahren Meilenstein in der Menschheitsgeschichte: eine relativ große Anzahl von Projektilen konnte Platz sparend mitgeführt und auf größere Distanz wesentlich präziser (als beispielsweise mit Speer oder Speerschleuder) abgefeuert werden!
Nicht nur, dass damit das Risiko der Jagd entscheidend verringert und die Effizienz der Beutezüge gesteigert werden konnte, auch waren Pfeil und Bogen die passende Antwort auf sich verändernde Wildpopulationen. Großwild wie Mammut und Wollnashorn starben mit der Zeit aus, so rückte mehr und mehr „flüchtiges“ Getier wie z.B. Rentiere ins Visier der steinzeitlichen Jäger,... Wohl dem, der da mit Pfeil und Bogen umgehen wusste.
Nicht exakt bestimmt werden können von der Archäologie nach wie vor Zeit und Ort der Erfindung des Pfeilbogens, schlichtweg aus dem Grund, da in grauer Vorzeit sowohl Bogen als auch Pfeile aus organischen Materialien hergestellt wurden, die die Zeit nicht überdauert haben. Erst als der Mensch daran ging, Pfeilspitzen aus Knochen und Steinen herzustellen, hinterließ er eindeutig zu datierende Belege für die Verwendung dieser Distanzwaffe — zahlreiche Anhaltspunkte sprechen dafür, dass der Bogen schon seit ca. 20.000 Jahren „Begleiter“ des Menschen ist!
Den bis dato ältesten eindeutigen Beleg für das Vorhandensein der Bogenwaffe liefern aus Kiefernspaltholz hergestellte Pfeile vom Fundplatz Stellmoor bei Hamburg, deren Alter in etwa auf einen Zeitraum zwischen 8.000 und 9.000 v.Chr. datiert wird.
Dänemark ist bislang der Fundort des ältesten Bogens der Welt, hier fand man im Holmegaard-Moor auf Seeland ein Exemplar, das sich in etwa auf 8.000 v. Chr. datieren lässt.
Nicht zu vergessen ist natürlich der archäologische „Jahrhundertfund“ auf dem Hauslabjoch in den Ötztaler Alpen — die Gletschermumie eines ca. 5.300 Jahre alten Mannes („Ötzi“), zu dessen wesentlicher Ausrüstung ein Langbogen samt Köcher mit 14 Pfeilen gehörte.